seit 1991 bei der Sportgemeinschaft Schwarz-Weiß Oldenburg
Training im Dôjô Schwarz-Weiß, Auguststraße 78
Kindergruppe (6 bis 11 Jahre)
seit 2002
Donnerstag 16:30 - 17:30 Uhr
Jugendgruppe (12 bis 16 Jahre)
seit 2005
Donnerstag 17:30 - 18:30 Uhr
Jugendliche und Erwachsene (ab 16 Jahre)
seit 1991
Montag, Dienstag, Donnerstag 18.30 - 20.00 Uhr
Mittwoch 08:00 - 09:00 Uhr
Anfängerkurs und Lehrgänge siehe im Menü unter AKTUELL
Aikido
AIKIDO ist eine deeskalierende Verteidigungstrategie.,
Aikido ist in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts von dem Japaner Morihei Ueshiba aus sehr vielen unterschiedlichen japanischen Kampfkünsten entwickelt worden. Die Philosophie des Aikido ist bis zum heutugen Tag eng mit der Wertevorstellung des Budoprinzips verbunden.
Wichtig ist die persönliche Weiterentwicklung (do) der Aikidoübenden, der Aikidokas. Es werden fließende, weiche Bewegungen geübt, die aufrechte Körperhaltung wird geschult und die körperliche und geistige Beweglichkeit wird gefördert.
Es wird beim Training darauf geachtet. dass die Übungspartner*innen lernen, respektvoll, achtsam, liebevoll in friedvoller Harmonie mit sich und der Umwelt miteinander umgehen (ai).
Dieser gesellschaftspolitische Aspekt, für den die meisten Sportgemeinschaften und Sportvereine eintreten, fördert in unserer demokratischen Gesellschaft das Miteinander und das friedvolle Zusammenleben.
Aikido verändert sich, und so ist Aikido auch von Morihei Ueshiba angelegt, denn sonst hätte er aus den traditionellen japanischen Kampfkünsten kein Aikido entwickeln können. Er ist sogar noch einen Schritt weitergegangen und bezeichnete Aikido im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten als Kampfkunst der Liebe. "Da Aikido keine Kampfmethode der Gewalt, sondern eher eine Kampfkunst der Liebe ist, verhält man sich nicht gewalttätig. Man verwandelt einen gewalttätigen Gegner auf sanfte Weise. Er kann sich nicht länger als Rüppel benehmen." So definierte Morihei Ueshiba Aikido in einem Interview 1957. (Dieses Zitat stammt aus einem ins Englische übersetzten Text, den Karl Breuer ins Deutsche übertragen hat.)
Aus dieser Aussage des Begründers wird der deeskalierende Aspekt des Aikido deutlich. Letzteres hat Morihei Ueshiba gerade nach seine Kriegserlebnissen, er war Ausbilder für den Nahkampf bei der japanischen Armee in der Manschurei und hatte Kenntnis von den grauenhaften Massakern der Armee u. a. auch an der Zivilbevölkerung, in den 1930iger Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt. Viele seiner Schüler haben für Aikido den Begriff Friedenskunst statt Kampfkunst geprägt. Als einer der ersten in Europa war es der Franzose André Nocquet. Auch in vielen Dôjôs in Deutschland wird dieser Begriff benutzt.
Jede*r Aikidoleher*in wird eigene Lebensfahrungen in den Unterricht einbringen. Gerade so entsteht beim Aikido-Üben eine große Vielfalt und Verschiedenartigkeit. Starre Übungs- und Prüfungsstrukturen, das Ausrichten des Trainings an Prüfungstechniken werden so durch diese Übungspraxis immer wieder hinterfragt. Selbst Morihei Ueshiba sprach davon, das man im Unterricht Aikidotechniken üben sollte, aber diese Techniken nach der Unterrichtsstunde schnell wieder vergessen soll (nach einem Zitat aus der Aikikai-Zeitung). Es steht also nicht die Ausführung der Technik im Fordergrund, sondern das was dabei gelernt wird:
- Ruhe und Gelassenheit
- lockere Muskelspannung, um schnell reagieren zu können
- dem Angriff seitlch nach vorne ausweichen
- Angreifende kontrollieren, ohne sie zu verletzten und zu quälen
- so in Konflikten Vertrauen erzeugen, um Konflikte lösen zu können
Ob ein Graduierungssystem, dass das Abspulen starrer Prüfungstechniken vorschreibt, noch zeitgemäß ist, wird von vielen Aikidokas immer öfter in Frage gestellt. Es war und ist für das Aikido schon von Anfang an selbstverständlich, dass es keine Wettkämpfe gibt. Wettkämpfe entsprechen nich der Spiritualität des Aikido. Außerdem ist eine Wettkampfkonkurrenz viel zu gefährlich, weil bei vielen Aikidoabwehrtechniken die Handgelenke der Angreifenden benutzt werden. Und die sind sehr verletztlch.
Ai = Liebe, Harmonie, inneres Gleichgewicht
Ki = geistige Kraft, universelle Lebensenergie
Do = der Weg, das Prinzip
Aikido gehört zu den Budokünsten. Die Silbe BU hat zwei Deutungen:
1. bekämpfen
2. entwaffnen
Morihei Ueshiba hat für die Entwicklung seiner neuen Budokunst Aikido die Deutung des Entwaffnens genommen. Er bezeichnete Aikido auch als Friedenskunst.
Nach dieser Interpretation ist Aikido
kein "Kampf-Ki-Do" sondern eher ein "Liebe/Harmonie-Ki-Do".
Die fließenden und spiralförmigen Bewegungen sowie die Nutzung der gegnerischen Angriffskraft machen das Aikido zu einer eleganten und wirkungsvollen Verteidigungsart. Aikido kann zu Gewalt nicht missbraucht werden und lehnt Gewalt grundsätzlich ab. Es ist vielmehr die konsequenteste Form, Agressivität durch Deeskalation zu begegnen bzw. Gewalt friedlich zu beenden. Aikido verfolgt nicht das Ziel, die Angreifer*innen zu vernichten, sondern sie davon zu überzeugen, dass ihre Angiffe nutzlos sind. Die Kraft des Angriffs wird aufgenommen und wirksam umgelenkt.Wegen dere weichen und entspannenden Bewegungen kann Aikido bis ins hohe Alter geübt werden.
Wer Aikido lernt, schult und entwickelt auf seinem Lebensweg (do) seine Lebensenergie (ki) in Harmonie(ai) mit sich, den Übungspartner*innen, den Mitmenschen und der Umwelt. Aikido ist für jeden Menschen geeignet. Hierbei spielt das Alter und die körperliche Konstitution keine Rolle.
Dies sind meine Erfahrungen und Erkenntnisse nach über 40 Jahren als Aikidoübender und nach über 30 Jahren als Aikidolehrer.
Harald Helmerichs-Bunjes
Technik
Training